Kategorie: Medien
Precht und Wagenknecht – Das „Team Übervorsichtig“ reagiert mit Respektlosigkeit!
Sahra Wagenknecht und Richard David Precht haben es gewagt zu äußern, dass sie den Druck auf Ungeimpfte nicht richtig finden. die Impfung ist prinzipiell eine individuelle Wahlfreiheit . *1 So wie es ursprünglich auch immer kommuniziert wurde! Prominente Verfechter der Wahlfreiheit werden aber am medialen Pranger gestellt. An vorderster Front diesmal ein Spiegelkommentator. Diese Art von Kommunikationskultur macht mir echt zu schaffen!
Arno Kleinebeckel (Telepolis) fragte „Ist Impfen noch Privatsache? “ und sagte weiter:
Die Doppelzüngigkeit in der Beantwortung dieser Frage ist inzwischen unübersehbar: „Natürlich ist es Privatsache, ob jemand sich impfen lässt oder nicht“, heißt es gemeinhin, gefolgt von einem „aber …“Diese bigotte Art Übergriffigkeit wird gesellschaftsfähig und von der Mehrheit der Medien befördert…… Quelle:
Auf dem Punkt gebracht: Dieser ganze Paternalismus in Sachen Coronapolitik und konkret in Sachen „Impfen“steht konträr zu dem Versprechen der „Wahlfreiheit“. Ausgangspunkt der weiter andauernden Empörung waren jüngst die Sonntagstalkrunde bei Anne Will und der Podcast Lanz und Precht (9. Folge)
Die Impfstoffe sind ein Selbstschutz bzw Eigenschutz. Das sagte u.a der Virologe Streeck. Die EU hat trotz Fehlstart in Sachen Impfstoff-Einkauf ihre Hausaufgaben gemacht und dafür gesorgt, dass sich fast alle gefährdeten Gruppen (Vorerkrankte und alte Menschen) in der EU mit einer Impfung gegen einen schweren Krankheitsverlauf selber schützen können. Alle Menschen in der EU haben, die es wollen, nun vier elementare Möglichkeiten sich gegen Covid19 einigermaßen zu schützen. 1. Impfung 2. FFP2 Maske 3. Hygienemaßnahmen beachten 4. Großveranstaltungen meiden. Damit muss -und das meint im Kern auch Herr Precht- der Staat die Verantwortung wieder auf seine Bürgerinnen und Bürger Schritt für Schritt nahezu vollständig (zurück) übertragen.
Und dazu gehören neben der Impfung auch andere Abwägungen: Wenn ich beispielsweise Angst habe mich zu infizieren, muss ich nicht zu einer Großveranstaltung gehen. Wenn also Menschen bewusst ins Risiko gehen, weil sie sich nicht impfen lassen, keine Maske tragen wollen, Hände nicht regelmäßig waschen , ständig Menschenansammlungen aufsuchen – ist es nicht mehr Aufgabe des Staates gegen dieses Verhalten restriktiv vorzugehen. Aufklären JA, Belehren und Sanktionieren NEIN!
Die Medien stürzen sich auf die unbekannten Langzeitfolgen, die „Karl Lauterbach“ bei Anne Will ausschließen mag. Gewagte Aussagen! Denn mit Langzeitfolgen meinen kritische Geister wohl einen Zeitraum von mehreren Jahren. Langzeitfolgen können also nach einem Jahr Impfstoffzulassungen natürlich noch gar nicht erforscht sein. Mit diesen Trick arbeiten allerdings beide Meinungen: Menschen, die sich gegen eine Impfung entschieden haben argumentieren damit genauso wie Menschen, die für eine Impfung werben. Letztere, wie Karl Lauterbach, tun allerdings so, als wäre das schon erforscht und verweisen auf die Erfahrungen der Millionenfach verabreichten Dosen. Ungeimpfte vertagen ihre Entscheidung auf die lange Bank. Es kann eben von Langzeiterkenntnissen nach einem Jahr nicht geredet werden. Die Risikoabwägung muss somit eben auf den vorhandenen kurzfristigen Erkenntnissen getroffen werden.
Aber was ist mit Solidarität…..
Jetzt schreien wieder Viele: „Aber aus Solidarität…„- Ja , eine mögliche Überlastung des Gesundheitssystems sollten wir auf jeden Fall in unserer Abwägung mit einbeziehen. Und unsere Kleinsten? Lt. der deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) und die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) sei „die Krankheitslast bei Kindern vergleichbar mit anderen Erregern wie Influenza oder der Atemwegserkrankung RSV.“ Natürlich müssen wir unsere Kleinsten mit Lüftungs- und Hygienekonzepten (ohne Masken am Tisch) trotzdem schützen. Aber eben nicht nur vor dem Coronavirus, sondern im Prinzip vor allen Viren.
Insgesamt bieten alle Impfstoffe gegen COVID19 keinen umfänglichen Schutz für Andere. Auch Geimpfte können das Virus sowohl an Ungeimpfte, als auch an Geimpfte weitertragen. Ich kenne keinen Hinweis auf eine Studie, die uns evident beweist, dass dem nicht so ist. Im Gegenteil:. Allerdings: Wenn natürlich in Zukunft andere Impfstoffe das belegen sollten oder durch eine Dritte Impfung dieses Risiko minimiert werden sollte, wird der Solidaritätsgedanke sicherlich in Sachen Impfung noch mal einen anderen Stellenwert bekommen. Und trotzdem sollten das die Menschen in einer Gesellschaft wertschätzend untereinander aushandeln. Einen elterlichen Staat brauchen wir dafür nicht! Nachhaltige Solidarität beruht nicht auf Zwang, sondern auf gegenseitigen Respekt und Verständnis.
Auf jeden Fall haben jetzt die zur zeit noch ungeimpfte Wagenknecht und der geimpfte Precht für Aufsehen beim „Team Übervorsichtig“ gesorgt. Und die medialen Verbündeten des „Teams Übervorsichtig“ haben im falle Precht gnadenlos zugeschlagen. Precht wurde in die Nähe von Querdenkern gerückt. Sahra Wagenknecht wird im eigenen Lager wohl wieder viel Mobbing (hier ein Beispiel, dass die Springerpresse natürliche gerne aufnimmt) ertragen müssen.
Hier zwei Links von sog. Journalisten, die Menschen mit abweichender Meinung diffamieren. Für den respektlosen Spiegelartikel habe ich einen Kommentar bei Twitter gezwitschert.
FR: „Querdenkern nach dem Mund geredet….“
Intellektuell journalistisch abgestürzt Herr Marco Evers! Mir fehlen die Worte. Diffamierungskampagne des Spiegel auf Bild Zeitung Niveau? #spiegel #Precht https://t.co/jgbwrHPumX
— Marty Ludischbo (@Ludischbo) November 2, 2021
Wieder einmal ein unwürdiges Beispiel wie die Vertretungen der veröffentlichten Mehrheitsmeinung versuchen, Personen zu verunmöglichen, wenn sie andere Positionen vertreten. Diese Diskussionskultur macht mir echt zu schaffen! Wie soll eigentlich eine befriedende Diskussionskultur in den sozialen Netzwerken entstehen, wenn es sog. Journalisten gibt, die mit der Macht ihrer Reichweite zuvor das Ganze anheizen?
PS: Auch die NachDenkSeiten haben das Thema aufgegriffen: Jens Berger: „Wer aus dem Konsens ausschert, wird plattgemacht“
PS 2: Der Grüne Abgeordnete Gehrling findet es falsch, wenn Anne Will „Impfgegnerin Wagenknecht“ ein Forum bietet. Indirekt fordert also ein Mitglied einer Partei offen die Einschränkung der Meinungsfreiheit. Eine Partei, die sonst so offen für Bürgerbeteiligung und mehr Demokratie streitet. Einfach nur Peinlich!
@KaiGehring Ist das wirklich Ihr ernst, dass sie Meinungen aus der öffentlichen Debatte entfernen wollen? Sie sind doch Mitglied einer Partei, die damit labelt für mehr Demokratie einzustehen. Und sie fordern offen Einschränkung der #Meinungsfreiheit? https://t.co/fCJFf5SrAl
— Marty Ludischbo (@Ludischbo) November 3, 2021
Keiner kennt „die Wahrheit“
Wahr ist doch, das in Wahrheit „die Wahrheit“ keiner kennt!
Was bitteschön ist „die Wahrheit?“ Also die Wahrheit im Sinne von umfassender Richtigkeit in allen vergangenen und gegenwärtigen Wahrheitstheorien zeigen doch offensichtlich, dass es vielleicht Wahrheiten gibt, aber „die Wahrheit“ keiner genau kennt.
. Alleine die verschiedenenWir können eine punktuelle Wahrheit erkennen. Oder mit einer angenommen Wahrheit argumentieren.
Die Verkündung von Wahrheit ist eine Sache von Ideologie- und Religionsgemeinschaften. In einer Gesellschaft, die dich in den Traditionen der Aufklärung sehen, sollten besser von vorbehaltlichen Erkenntnissen sprechen.
Spionagesoftware „Pegasus“ – Wir sind im Arsch!
P Menschen aus Medien, Menschenrechtsorganisationen und Politik wurden -und wahrscheinlich werden – mit Hilfe einer israelischen Spionagesoftware Pegasus ausgespäht. Digitale Selbstverteidigung ist wohl momentan nicht möglich! Was werden Sie, Frau und Herren Kanzlerkandidat_Innen, dagegen tun?
Das Internet-Medium „Netzpolitik.org“ hat hierfür eine gute Übersicht über den Pegasus – Skandal bereitgestellt.
Wichtiger Hinweis! Zitat:
Um den Trojaner auf einem Handy zu installieren, gibt es laut der Tagesschau zwei Möglichkeiten: Bei der ersten wird die Zielperson dazu verleitet, einen Link zu klicken und den Download der Schadsoftware selbst in die Wege zu leiten. Bei der zweiten wird eine „unsichtbare“ Nachricht verschickt, welche dannn unter Ausnutzung einer Sicherheitslücke den Trojaner auf dem Smartphone installiert. Ist der Troja (….)
Wer mit Pegasus ausgespäht werden soll, ist weitgehend schutzlos. „Es gibt keine wirksame technische Möglichkeit für einen Benutzer, gegen diese Art von Angriffen vorzugehen“, warnt der IT-Sicherheitsexperte Claudio Guarnieri vom Amnesty International Security Lab. Er bezieht sich dabei auf die gängigen Betriebssysteme auf Mobiltelefonen, vor allem iOS und Android. Quelle netzpolitik.org
Wenn das so ist und so bleibt und wir keine digitale Selbstverteidigung (wie nach Snowden mit Verschlüsselungstechnologien) mehr vornehmen können, sind wir im Arsch. Nur die Retroflucht ins Analoge wird dann zur einzigsten Alternative. Das was sich da anbahnt, auch wenn es die meisten haben kommen sehen, hat die Sprengkraft einer Atombombe.
Komischerweise wird dieser weitreichende Skandal nicht mit der sonst üblichen Hyper Agending begleitet. Es wurde zwar in der Tagesschau und bei anderen Leitmedien darüber kurz berichtet, sicher auch nicht nur am Rande, aber die übliche Empörungsinzinierung, die ja eigentlich angebracht wäre, ist bisher ausgeblieben.
Anstatt über irgendwelche Nebenkriegsschauplätzen, wie wer von wem abgeschrieben hat oder lächelnd durch Deutschland zieht, im Wahlkampf zu berichten, ist es jetzt die Aufgabe von allen Medien zu hinterfragen, welches Ausmaß dieser Überwachung schon angenommen hat. Inwieweit haben sich beispielsweise auch Natogeheimdienste mit der Software oder ähnliches ausgerüstet?
Frau Barbock, Herr Scholz, Herr Laschet! Was werden Sie tun, um die Bürgerinnen und Bürger gegen dieses digitale Virus zu schützen. Und bitte nicht jede Vermutung gleich als Verschwörungstheorien abtun. Denn eine Theorie scheint das jetzt schon nicht mehr zu sein!
Wer verursacht hier einen Schaden.. wer treibt hier denn wo und wie das Spiel der Rechten ?
Jetzt wird zwar diskutiert über die Coronapolitik der Regierungen. Es bedurfte eine Provokation, dass endlich mal auch Sachen auf dem Tisch kommen. Nur leider wird das sofort wieder vom Meinungsmainstream und von Twitterblasen vom Tisch gecancelt!
Die Initiatoren der #allesdichtmachen Aktion werden von allen Seiten diffamiert. Sie haben angeblich einen großen Schaden angerichtet und treiben das Spiel der Querdenker und der AfD. Hier haben wir es wieder. Kritik an die Verhältnismäßigkeit der Coronapolitik der innerdeutschen Regierungen wird mit Rechts und Spinnereien gelabelt. „Durch solche Aktionen, und auch die die die Aktion verteidigen, treibt ihr die Leute in den Händen der AfD“ sagte mir ein Bekannter, der auch dieses Blog liest!
Ich halte dagegen:
Es ist genau umgekehrt: Da durch, dass die Menschen, die unter den Coronamaßnahmen subjektiv und objektiv leiden und verzweifelt sind, keine öffentliche laute Stimme haben und alle Kritik an die Verhältnismäßigkeit nieder geschrienen und nieder geschrieben wird, entsteht ein Gesprächsvakuum. Genau dieses Vakuum treibt die Leute in den Händen von Rechtspopulisten und anderen Merkwürdigkeiten, die sich einfach dazu stellen und sich als einzigartige Kraft präsentieren, die zuhören.
An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass auch die Maßnahmenkritiker_Innen, die als Corona oder Pandemie-Leugner pauschal gelabelt wurden von Anfang an nicht irgendwie rechts waren. Es waren die Rechten, die sich dazu gesellt haben und nun versuchen, auch durch die AfD, den Protest einzusammeln. Die viel zitierte Querdenkerbewegung ist politisch heterogen und vielfältig. Rechte, die sich dazu gesellen sind in der Minderheit. Vergleiche auch einen Bericht vom Deutschlandfunk: „Wer marschiert da zusammen“
Ich, der weder Maskenverweigerer noch Impfgegner bin, habe mich von außen immer wieder gefragt, wie man Kritik und Befürwortung in Sachen Pandemiebekämpfung überhaupt politisch zuordnen kann.
Es ist das übliche Spiel. Man duckt sich weg, legt Feuer und schreit „Haltet den Dieb“ . Wenn Menschen ihre Einwände und Nöte vortragen und diese, auch wenn man sie nicht teilt, nicht mit Argumenten, sondern mit Diffamierungen und Nazikeulen begegnet, wundert mich nicht, dass es dann wirklich Leute gibt, die sich verzweifelt Leuten anschließen, die nichts Gutes im Sinne haben.
Natürlich kann man sich über das Mittel der Ironie der Aktionisten von #allesdichtmachen streiten. Gut so! Es ist natürlich schon traurig, das erst überspitzt provoziert werden muss, damit wenigstens mal kurz diskutiert wird. Das ist zum verzweifeln.
Aber wahrscheinlich spiele ich als bekennender Mitte-Links Wähler auch wieder nur das Spiel der Rechte und werde ignoriert, blockiert oder beschimpft. Egal! Lebe ich mit!
Auch als KO-Argument werden die Pflegekräfte, die sich in der Tat für alle den Arsch aufreißen, herangezogen. Man wäre denen gegenüber Respektlos. Respektlos sind die jenigen, die Pflegekräfte für ihre Propaganda instrumentalisieren, sich aber weg ducken, wenn es darum geht den Pflegenotstand mit Geld und De-privatisierungen zu bekämpfen.
Jens Berger, dessen Frau mit Covid Patienten arbeitet schreibt es wie folgt:
„Titel: Heuchelei hat Hochsaison
Dabei war doch die „arme Krankenschwester“ in den letzten Jahren in der politischen Debatte allgegenwärtig. Kein Wahlkampf, kein Fernsehduell, in denen die Kandidaten nicht die Krankenschwestern – gern mit dem Attribut „alleinerziehend“ verbunden – für ihre Zwecke instrumentalisiert hatten. Passiert ist jedoch nichts. Sobald die Wahlzettel in die Urnen geschmissen wurden, verschwand die „arme Krankenschwester“ wieder in der medialen und politischen Versenkung und auf den Stationen wurde die Situation immer prekärer. Ist diese Instrumentalisierung der Pflegekräfte etwa keine Verhöhnung?
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Netzschauen Sie auch hier mal: Jakob Augstein- Freitag.de – „Die große Ungeduld“
PS: Natürlich darf auch Herr Pocher nicht fehlen, ein angeblicher Komiker, der nur nur Späßer über andere machen kann bringt die Aktion mit seinem Opfer Herrn Wendler in Verbindung.
So wird die Kritik in die Ecke der Merkwürdigkeiten gestellt. Auch eine Methode, die wohl offensichtlich gut funktioniert!
Rudelausflüge ins Sauerland zu Corona Zeiten
Sauerlandtagestouristen sind wegen der anhaltenden Coronakrise ins Visier der Empörung geraten. Aber kann das Ansteckungsrisiko wirklich als Argument vorgebracht werden?
Also das die Leute, ins Sauerland strömen, um, booah, mal wieder Schnee zu sehen, finde ich auch merkwürdig. Aber nicht vorrangig wegen Corona Infektionen, die dadurch angeblich vorangetrieben werden. Denn, wenn es so ist, dass wir uns hauptsächlich in Innenräumen anstecken, weil wegen der Aerosole selbst ein Mindestabstand oft nicht ausreicht, kann der Ausflug im Freien keine Argumentation gegen diese Art von Rudelausflügen sein.
Deswegen mal meine Frage an die, die sich nun in den sozialen Medien und anderswo an den Shitstorm gegen die Tagesausflügler beteiligen und die Coronakrise als Hauptargument vorbringen:
Wie evident ist es denn, dass das Infektionsgeschehen durch die Tagestouristen steigt? Und welche Erkenntnisse liegen denn vor, die belegen, dass die Menschen sich größtenteils nicht an die Coronschutzmaßnahmen hielten? Die Bilder in der Tagesschau vom 02.01.2021 haben nicht bei mir den Eindruck hinterlassen, dass die Menschen sich da eng einander gekuschelt haben.
Und wenn wir es nicht wissen können, sollten wir da nicht lieber die Möglichkeit nutzen, wissenschaftlich zu untersuchen, ob durch Schlittenfahren mit Kindern tatsächlich hohe Infektionszahlen entstehen? Bis zur Beantwortung dieser Frage finde ich es nicht zielführend die Coronakrise und sogar die tote Großmutter als Argument vorzubringen. Nur sind diese kritischen Überziehungen ja mittlerweile Standard in unserer „modernen“ Debattenkultur.
Ich wage mal folgende Hypothese: Bei unseren Weihnachts- und Silvestertreffen, auch im engen Kreis, war das Ansteckungsrisiko sicherlich höher, als wenn Kinder mit Ihren Eltern zum rodeln ins Sauerland fahren.
Trotzdem würde ich jetzt nicht auf die Idee kommen, mich an so einem Verkehrschaos zu beteiligen. Und ich bin auch fassungslos, dass Menschen nichts besseres zu tun haben, als beim ersten Schnee, auch wenn es mittlerweile was besonderes ist, sofort vom Ruhrgebiet ins Sauerland zu stürmen. Das sollte doch m.E Hauptkritikpunkt sein. Trotz Warnung von überfüllten Verkehrswegen und Parkplätzen fahren viele trotzdem los oder kehren trotz Verkehrswarnungen nicht um. Verstopfte Straßen bedeuten für die Bürgerinnen und Bürger des HSK-Kreises, dass sie in Ihrer Alltagsmobilität stark eingeschränkt werden. Oder das Krankenwagen und Winterdienste nicht vorankommen. Komisch, dass das nicht erwähnt wird. Denn diese Kritikpunkte halte ich viel berechtigter und auch evidenter.
Die Behörden machen Winterberg nun dicht. Das Problem. Wenn nicht alle dicht machen, wird das viele nicht davon abhalten in das nächste Schneegebiet zu fahren. Z.B in die Eifel. Somit wird das Verkehrschaos von der A45 auf die A1 Richtung Köln verlagert. Mutig schreibt ein Autor des Tagesspiegel: „Lasst sie Rodeln“. Ich sage. Rodelt nicht in Rudeln und verstopft die Straßen nicht. Es wäre vernünftig gewesen einfach mal in die Verkehrs-und Stau Apps zu schauen.
Oh! Der Volksverpetzer hat mich blockiert
Das ist ja schon irgendwie merkwürdig. Der Blog Volksverpetzer hat mich bei Twitter blockiert. Ich denke mal deshalb, weil ich ihn als „Lockdown Fan“ bezeichnet habe und die Expertisen vom Virologen Hendrik Streeck in den Diskussionen um die Corona Pandemie für wichtig halte.
Ich denke mal mit diesem Tweet habe ich die Betreiber_innen verärgert:
@Volksverpetzer Ich finde es immer lustig, wenn Kampagnenunterstützer, wie aktuell Lockdownfan Volksverpetzer die Regierungskampagne #LockdownLight unterstützt, anderen Kampagne vorwerfen. #Streeck https://t.co/1gx6KhZb4W
— Marty Ludischbo (@Ludischbo) November 2, 2020
Also wenn das der Grund ist… dann sind die Betreiberinnen doch sehr dünnhäutig, wenn sie nicht dulden, dass ein privater demokratischer Blogger auf doppelte Standards hinweist. Zumal ich ja nicht wirklich ein bekannter Blogger und Twitter User (23 Verfolger) bin. Ich mache das ja hier aus Hobby und Interesse an Diskussionen. Außerdem bin ich grundsätzlich gar nicht gegen den Volksverpetzer. Es gibt einige gute Beiträge. Diesen hier finde ich z.B wichtig! Ich halte es zwar für völlig übertrieben, mit dieser großen redaktionelle Kraftanstrengung, gegen die Querdenkerbewegung vorzugehen. Sicher war es wichtig noch mal deutlich zu machen, dass es Michael Ballweg nicht gelingt sich überzeugend von der rechten Szene zu distanzieren. Aber viele Geschichten und Gestalten (zB den Koch Hildmann) so eine Aufmerksamkeit zu schenken, finde ich merkwürdig. Jens Berger von den NachDenkSeiten formulierte es so:
Wendler, Hildmann, Naidoo und Co. – Nebelkerzen zur Einengung des Debattenraums Quelle
Ich meine: Je mehr Maßnahmenkritik mit skurrilen Personen aus dem Umfeld der Querdenkerbewegung, die es ja wirklich, ihren Anführer Ballweg inklusive, faktisch nicht schaffen sich nach rechts hin glaubwürdig zu distanzieren, in Verbindung gebracht wird, desto mehr traut sich kaum noch jemand öffentlich Kritik zu äußern, weil sie oder er Angst haben müssen von Medien mit „Rechts“ oder „Rechtsoffen“ in Verbindung gebracht zu werden.
Wie dem auch sei. Natürlich gehört es auch irgendwie zur Meinungsfreiheit, wenn wie in meinem Fall und Volksverpetzer, meine Meinungen ignoriert oder blockiert werden. Meinungsfreiheit bedeutet nicht das Recht auf Meinungszuhören. Wer allerdings eine Debattenkultur vorantreiben möchte, die auf Meinungsvielfalt baut, ist das Ignorieren und Blockieren demokratischer Meinungsbeiträge sicherlich nicht förderlich. Natürlich gibt es da auch bei mir Grenzen. Mit Extremistischen Meinungen und völkischen Positionen habe ich auch keinen Bock mich auseinanderzusetzen.
Mein Angebot an alle Demokratinnen und Demokraten ist: „Bitte lasst uns nicht immer einer Meinung sein, denn Widerspruch regt eigenes Denken an.“
Diese Angebot mache ich auch den Twitter User Volksverpetzer. Ich bin nicht so gestrickt, dass ich nach dem Motto verfahre: „Blockierst du mich, blockiere ich dich“ Mit jetzt fast stolzen 50 Jahren habe ich auf solche Kindergartenspielchens auch eigentlich keine Lust.