Ich will zur Nordsee! Bleib bloß weg du Corona Virus!

Ich gebe zu. Am Anfang der Pandemie war ich voll auf Regierungskurs. Keiner wusste genau, was das für ein Virus ist. Dann ist es besser etwas mehr zu machen. Sicher ist Sicher. Aber nun gibt es eigentlich immer mehr erfreuliche Meldungen. Die Virologen schlagen andere Töne an. Es weht nun auch dort ein leichtes Windchen von Pragmatismus. Endlich! Es infizieren sich zwar immer noch sehr viele, aber immer weniger erkranken schwer oder sterben. Das heißt nicht, dass wir die Gefährlichkeit unterschätzen sollten, aber auch nicht überschätzen.

Ich habe auch weithin definitiv keinen Bock mich mit dem Scheiß Virus zu infizieren: Mal ganz davon abgesehen, dass ich mich mit gar keinen Virus anstecken möchte. Aber mittlerweile habe ich weniger Angst vor einen schweren Krankheitsverlauf, sondern mehr Angst in Quarantäne zu müssen.

Ich brauche nun die die Nordsee. Ich brauch einfach Urlaub.
Auch nach meinen Urlaub will ich nicht in Quarantäne. Bin gespannt was in Sachen Sars-Cov 2 in 2021 passieren wird. Wird es eine neue Normalität geben? Nur was für eine?

Corona: Interessante Einlassung von NRW Minister Laumann

NRW Gesundheitsminister Laumann machte gestern in der Talkrunde bei Mabrit Illner zu der Maskenpflicht für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5, sowie die Maßnahme zweiwöchigen Massentests für Lehrkräfte durchzuführen, folgende Aussage:

Zitat:

Laumann: …“Gesundheitspoltisch von der Bekämpfung der Pandemie her..muss ich sagen war das eine Maßnahme, die eigentlich(..) nicht zu verantworten ähh zu verantworten schon..“ Moderatorin Illner baute eine Kommunikationsbrücke „ Also Sie wollten mehr Sicherheit“ (..) Laumann: (…) „um Ängste abzubauen“ (Quelle Minute ca. ab 44:45 min)

Ahha! Also eine politische Entscheidung, um die Klassengemeinschaften, Eltern und Lehrkräfte die Angst zu nehmen. Ich interpretiere dass so: Die NRW Landesregierung findet ihre eigenen Maßnahmen eigentlich nicht notwendig , aber weil alle Angst haben (Ängste , die ja im Prinzip täglich durch die Politik und Leitmedien geschürt werden) , muss man die Menschen halt die Angst nehmen. Interessant.

War diese Aussage bewußt getroffen? Oder hat Laumann hier versehentlich die mahnende, elterliche Kommunikationstatregie der Landesregierung verlassen? Egal, ob versehentlich oder bewußt: Es war, denke ich, eine ehrliche Aussage.

Die einen werden jetzt sagen: „Das ist der Beweis! Die Regierung glaubt selbst nicht mehr an die „Killervirus“ Version!“
Die Anderen werden sagen: „Unverantwortliche Aussage! Maskenpflicht und Tests sind absolut sinnvoll, um die Pandemie einzudämmen: Außerdem: Wir brauchen Maßnahmen, damit die Bürgerinnen nicht zu leichtfertig werden. Die zweite Welle kommt ja schließlich!“

Ich verbinde damit die Hoffnung, dass wir endlich dazu übergehen können, einen rationalen gesellschaftlichen Aushandlungsprozeß zu starten, um einen pragmatischen Umgang zu finden, damit wir viralen Gesundheitsschutz, ökonomische Stabilität und unsere geliebten Lebenspraktiken in Einklang bringen können.
Die Stimmung in der Bevölkerung ist doch offensichtlich: „Wir tragen die Regierungspolitik mit all ihren Maßnahmen mit, solange die Einschränkungen nur vorübergehend sind.“ Dabei vertrauen anscheinend alle auf einen Impfstoff. Ich bin da allerdings skeptisch!  Aber: Je mehr auslaufende Maßnahmen wieder verlängert werden, desto mehr spüren die Menschen, dass die vorübergehende Normalität bald eine dauerhafte „neue Normalität“ wird. Irgendwann werden dann vermutlich nicht mehr so viele Menschen den Regierungen folgen.

Konjunkturpaket: Gewerkschaftliche Egoisten?

-Dieser Artikel wurde für die Freitags-Community geschrieben-

Arbeitnehmervertretungen aus der Automobilindustrie haben heftigst die SPD Spitze kritisiert, weil sie im Konjunkturpaket die Autoprämie für Verbrenner verhindert haben. Doch damit haben die IG Metall Spitze und Betriebsratschefs der großen Automobilkonzernen nicht gerechnet! Öffentlicher Widerspruch. Außerdem befeuert diese Art von Öffentlichkeitsarbeit eine ganz andere Diskussion! Wie gruppenegoistisch sind die Einzelgewerkschaften? Und stärken sie damit nicht nur die Marktradikalen?

Man sagt, es war der SPD Spitze zu verdanken – und sie ist dafür durchaus gelobt worden, dass es keine Abwrackprämie für Verbrenner gibt, obwohl die Autolobby das ausdrücklich gefordert hatte.
Jetzt schlägt die Autolobby zurück. An vorderster Front: Die Betriebsratsfürsten der großen Automobilkonzerne und der IG Metall Vorsitzende Hofmann persönlich. Hofmann, selber SPD Mitglied und Aufsichtsrat bei Volkswagen lobt Herrn Söder und attackiert die SPD Spitze.

Reaktionen auf die IGM Öffentlichkeitsarbeit

Der SPD Chef Walter-Borjans wies die Kritik in der Augsburger Allgemeinen zurück.

„Sie alle wissen, dass wir im Konjunkturpaket sehr viel für die gesamte Wirtschaft getan haben“, sagte der SPD-Chef. So würde auch die Autoindustrie von der im Konjunkturpaket beschlossenen Förderung von Forschung und Entwicklung profitieren, sagte der SPD-Chef. „Da werden Milliarden investiert.“

Auch ein ehemaliger SPD Chef verteidigt seine alte Partei und findet, dass die IG Metall hier auf dem Holzweg ist.

Zitat:
Wenn VW 25 Milliarden, Daimler 18 Milliarden und BMW 12 Milliarden an liquiden Mittel haben, dann ist es ein großes Versagen der IG Metall-Funktionäre in den Aufsichtsräten und der in den Medien so oft gepriesenen mächtigen Betriebsratschefs, diese Autokauf-Prämie nicht in Form von Preissenkungen bei VW, Mercedes und BMW durchgesetzt zu haben. Sie hätten das aus der Portokasse bezahlen können.

Der Blogger Albrecht Müller, auch SPD Mitglied formulierte es wie folgt:

„Mit welchem Recht nimmt sich eine Branche und nimmt sich die Gewerkschaft einer Branche das Privileg heraus, Schlüsselindustrie zu sein? Eine Schlüsselfunktion zu haben, könnten auch die IT-Branche, die Chemie, die Bauwirtschaft, der Maschinenbau, die Krankenhäuser usw. beanspruchen.“ Quelle. Alle Arbeiter sind gleich, aber manche sind gleicher:

Die Leserbriefe darauf, aber auch viele Kommentare in gewerkschaftsorientierten Facebookgruppen sind mehrheitlich entsetzt über die Öffentlichkeitsarbeit der IG Metall.

Autoprämien für Verbrenner sind nicht nur egoistisch, sondern auch nicht nachvollziehbar!

Ich habe es ja auch schon hier kurz angedeutet, dass ich es richtig fand, auf eine Autoprämie für Verbrenner zu verzichten.

Das Konjunkturprogramm ist geschnürt worden, um die Coronabedingte stockende Nachfrage wieder anzukurbeln. Es ist eine schwere Wirtschaftskrise. Wahrscheinlich die schlimmste Wirtschaftskrise seit 1929. Deswegen sollte bei der Bewertung bedacht werden, dass wir hier eine gesamtwirtschaftliche Nachfragekrise (Konsum) haben. Dazu am Ende des Textes noch mehr.

Diese Nachfragekrise betrifft also aus gewerkschaftlicher Sicht ganz viele Beschäftigungsgruppen. Wieso meint also die IG Metall, dass das Schicksal der Automobilbeschäftigten wichtiger ist, als das von anderen Beschäftigungsgruppen?

Und?  Würde eine Autoprämie überhaupt was bringen, um die vollen Halden abzuverkaufen?
Das trotz wieder eröffneter Autohäuser nicht so viel an der Autokauffront passiert ist, lag wohl eher an der Erwartung, dass sich die Autolobby schon durchsetzen werde. Da war es vielen Käufern wohl zu gefährlich, möglicherweise auf eine Kaufprämie zu verzichten. Jetzt gibt es keine. Also! Wer ein Auto kaufen will, der macht es.
Wer nicht die nötige Liquidität, aber eine gute Bonität besitzt, kann ein Auto mit wenig Zinsen kaufen. Die Rahmenbedingungen für eine solche Anschaffung sind also trotz Corona aus Käufersicht exzellent. Und trotzdem werden die Verbraucher noch warten, weil sie wissen, dass die Halden voll sind.

Es gibt nur ein Mittel gegen volle Autohalden! Preissenkungen!

Ich widerspreche meinen Gewerkschaftsfreunden von der IG Metall nur ungern. Aber in erster Linie müssen die Aktionäre auf Dividenden verzichten, Marketingkonzepte entwickeln, um die vollen Halden abverkaufen können. Wie jeder Textilhändler, der die Lager voll mit Waren hat gibt es nur eine Möglichkeit, Platz für neues zu schaffen! Preissenkungen. Und wenn die Halden wieder frei sind, dann geht es auch wieder bergauf.
Es ist Aufgabe der Arbeitnehmervertretungen in den Aufsichtsräten, die Kapitaleigner daran zu erinnern, dass zunächst sie an der Reihe sind, bevor der Staat angerufen wird.
Ich kann nicht sehen, warum hier der Staat an dieser Stelle das mit einer Kaufprämie finanzieren soll. Dann kann die Textilindustrie und ihre Gewerkschaften genauso eine Kaufprämie für Pullover fordern. Was nicht heißt, dass der Staat kriselnden Unternehmen wegen der Corona Krise nicht helfen soll, wenn sie Hilfe benötigen. Aber das sehe ich in der Autoindustrie nicht. Die Konzerne haben viel Geld verdient und auch ich sehe keine Liquiditätsprobleme. Jetzt ist es ja nicht so, dass es gar keine Prämien gibt. Für E-Autos gibt es sie ja. Ob das gut ist, lasse ich mal hier außen vor. Wenn es aber Absicht ist, E- Autos auf die Straßen zu bringen, macht es in Kombination mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur Sinn, wenn die Energieerzeugung beispielsweise durch Wasserstoff zukünftig bereitgestellt werden könnte. Diese Innovation wird gerade von der IG Metall favorisiert. Siehe IG Metallzeitung April 2020 Seite 4

Bedauerlich ist, dass keine Altschuldenregel für die Kommunen durch den Bund getroffen wurde!

Viel bedauerlicher ist, dass die Kommunen zu wenig vom Bund gestärkt werden. Gerade für die strukturschwachen Regionen gibt es keine Altschuldenerlasse. Das ist für die Nachtfrageentwicklung viel bedrohlicher, wenn die Kommunen auf Investitionen verzichten (Nachfrage) müssen.
Auch die die 2,5 MRD Euro für den ÖPNV, die Einnahmeausfälle, die wegen Corona Maßnahmen nicht mit Kurzarbeit und elementare Leistungskürzung reagieren konnten, mehr als 7 MRD zu beklagen haben, sind eine Lachnummer, wenn selbst die Verkehrsminister der Länder 5 MRD fordern.
Die hier zuständige Gewerkschaft ver.di könnte dieses auch kritisieren. Sie kommuniziert:   “..Richtigen Impulse – Kommunen im Blick“

Ich könnte natürlich jetzt kritisieren, dass Verdi. so defensiv damit umgeht. Mag sein, wenn ÖPNV und Kommunen weniger oder gar nicht bedacht wurden, dass auch verdi die Regierung scharf kritisiert hätte. Zumal auch hier noch Forderungen an die Länder gestellt werden können.
Die IG Metall hat natürlich das Recht um ein Stück Kuchen für Ihre Mitglieder zu kämpfen.

Aber gesamtwirtschaftliche Impulse sind ja durchaus gesetzt. Auch IG Metall Mitglieder profitieren vom Kinderboni und insbesondere von den Kurzarbeiterreglungen. Auch wenn der Öffentliche Dienst ohne Leistungskürzungen für die Bürger_Innen weitermachen kann, profitieren alle IG Metall Mitglieder.

Treibt die IG Metall ihre Mitglieder mit dieser Aktion in die ausgestreckten Arme der FDP und AFD?

Alle, auch die IG Metall, haben das hegemoniale Zeitalter des Neoliberalismus kritisiert. Allerdings war die IG Metall sehr kleinlaut, als die Dienstleistungsgewerkschaften Hartz 4 kritisierten, den Mindestlohn gefordert hatten. Auch das UmFairTeilen Bündnis von 2014 wurde von den Industriegewerkschaften nicht offiziell unterstützt.

Und trotzdem. Ich denke alle Metallerinnen und Metaller können unterschreiben, das Gewerkschaften mit allen progressiven Kräften für ein kooperatives Wirtschaften, für mehr verteilungspolitische Gerechtigkeit und lösungsorientierte Ansätze für klimafreundliche Technologien zusammenstehen sollten.
Und: Unterm Strich will ja keiner die Autoindustrie abwickeln!

Ist es da strategisch klug, nun die Mitglieder in die ausgebreiteten Arme von CSU , FDP und möglicherweise auch noch die AFD zu treiben? Die IG Metall Führung sollte auch überlegen, was sie damit anrichten, wenn sie sich gegen die progressiven Kräfte in Deutschland stellen. Es passt auch nicht zusammen. Denn gerade die oben erwähnte, von der IGM favorisierte Wasserstoffvariante, ist nur mit staatlichem Handeln und Investitionen möglich. Da können wir uns es nicht erlauben, den Marktradikalen aus FDP, Werteunion und AfD durch unbedachte Öffentlichkeitsarbeit zu stärken.

Damit endlich wieder in Gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen gedacht und gehandelt werden kann, brauchen wir progressive Alternativen. Und da sind gruppenegoistische Denkweisen nicht angebracht. Natürlich muss jede Gewerkschaft seine eigenen branchenbezogene Probleme bewältigen. Ja! Aber was spricht für branchenübergreifende Strategien, die unter einer breiten Mitgliedschaft diskutiert werden?

Und wenn die Regierung ein Konjunkturpaket wegen der Coronakrise, das notwendig ist, beschließt, sollten alle Gewerkschaften die Bewertungen unter dem Primat der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage stellen. Heißt in der Corona Krise:

    • Wie können wir die Konsumlust, trotz Maskenpflicht und Virusgefahren so steigern, das wir nicht in eine nicht mehr zu beherrschenden Abwärtsspirale kommen?
    • Wie können Impulse geschaffen werden, damit, wenn Geld ausgegeben wird, viele Bereiche davon profitieren.
    • Wie helfen wir denen, die vom Lockdown am meisten betroffen waren?
    • Wie kann der Staat die Krise nutzen, um neue Technologien zu fördern ?
    • Wie helfen wir europaweit unseren Handelspartnern? (Denn wenn hier die Nachfrage einbricht, kaufen auch die Südeuropäer_Innen unsere Produkte nicht ab.)

Deshalb ist natürlich besser, wenn der DGB als Ganzes dann auch im Namen aller Gewerkschaften eine Gesamteinschätzung öffentlich kommunizieren würde. Was ja nicht heißt, dass auch Einzelgewerkschaften ihre Enttäuschungen zum Ausdruck bringen sollen. Aber dann so nachzutreten, wie Hofmann und seine Betriebsratsfürsten? Das macht nicht nur keinen guten Eindruck, sondern stärkt den Eindruck: Jede Arbeitnehmergruppe steht selbst sich am nächsten. Wenn dem so ist, dann hat der Neoliberalismus endgültig gewonnen. Ein Entrinnen aus der Konkurrenzgesellschaft rückt in weiter Ferne!

 

Solidarität heißt jetzt Kommunen retten

Es wurde viel von Solidarität in der Coronakrise geredet! Richtig so! Jetzt kommen wir in eine neuen Phase der Krise, wo wir die ökonomischen Schäden reparieren müssen, die durch die weltweiten Lockdowns entstanden sind – bzw. noch entstehen werden. In Deutschland heißt das auch: Kommunen retten!

Warum? Die Kommunen organisieren, als letzter Part sozusagen, unser direktes Zusammenleben vor Ort. Wenn plötzlich alle Kommunen keine finanzielle Liquidität mehr besitzen, werden Sie ihren Aufgaben nicht mehr nachkommen können (Kitas, Kindergärten, Schwimmbäder, ÖPNV, Infrastruktur, städtische Wohnungsbaupolitik, Stromversorgung, Wasserversorgung etc. etc.).

Deswegen brauchen wir keinen Herrn Söder, der eine Schuldenobergrenze (90% des BIP) fordert und nicht bereit ist, bayrisches Geld für klamme Kommunen bereitzustellen (z.B bei uns im Ruhrgebiet), sondern Menschen, die sich solidarisch mit allen Kommunen in der Republik erklären.
Das wäre gelebte Solidarität.

Den Ansatz vom Bundesfinanzminister, Kommunen von Altschulden zu befreien, ist ein erster richtiger Schritt! Ein Zeiter wäre es, die Verkehrsunternehmen und somit den ÖPNV zu unterstützen. Der Verband deutscher Verkehrsunternehmen geht von 5-7 Milliarden Euro Einnahmeverlust aus. Die Kosten konnte der ÖPNV nicht entsprechend anpassen, weil wegen Abstandsgebote Busse und Bahnen weitestgehend weitergefahren sind. Heruntergebrochen auf die Kommunen heißt das, dass sie aus städtischen Mitteln, Stand heute, wohl kaum diese Lasten ausgleichen können.

Ein dritter Punkt ist der kommunale Anteil der Sozialkosten. Je mehr, durch die Wirtschaftskrise, Arbeitslose und Unterbeschäftigte Leistungen in Anspruch nehmen müssen, erhöht sich die kommunale Kostenlast.

Wenn wir die Kommunen retten, mit Solidarität und Geld, retten wir uns alle.

Linke! Erwacht aus Eurem Lockdownschlaf

Cross Veröffentlichung-Erstveröffentlichung freitag.de *1

Jetzt wird Schritt für Schritt gelockert. Aus Sicht der stillgelegten Wirtschaftsbereiche nachvollziehbar. Jetzt brauchen wir in der Wirtschaftspolitik progressive Lösungsvorschläge, die Gesundheitsschutz, Beschäftigungsschutz und wirtschaftlichen Erfolg im Gleichklang bringen. Nur woher sollen die kommen, wenn die politische Linke weithin ihrem Lockdwonschlaf hält!

Es ist richtig, dass jetzt Schritt für Schritt der Lockdown bedacht gelockert wird. Nur wie ohne danach vielleicht noch einen größeren Schaden für Gesundheit und Wirtschaft zu haben?  Es müssen Gesundheitsschutz, Wirtschaft und Rechtsstaat langfristig miteinander korrespondieren. Sinnvolle Maßnahmen wie Spuckschutz, Abstandsregeln in Geschäften oder kontaktloser Fahrscheinverkauf im ÖPNV sollten bis auf weiteres beibehalten werden. Mundschutz? Von mir aus! Auch wenn ich weiterhin der Meinung bin, dass eine unsachgemäße Anwendung zu mehr Schaden als Nutzen führt.

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Die Maske zum entängstigen!

MDie neue noch junge Maskenpflicht als Gesundheitsschutzmaßnahme? Zumindest wird uns das so verkauft. Ich glaube eher, es soll uns primär subjektive Sicherheit geben, um uns von der Virusangst zu entängstigen!

Entängstigen, Entägstigung? Kennen Sie nicht? Ich bis heute auch nicht. Im Prinzip heißt Entängstigung, die vorhandene Angst wieder zu nehmen. Haben Sie ein anderes Wort dafür? Mir fiel nichts besseres ein! Und es passt zu dieser kuriosen Altagsmaske, die erst als nutzlos, unnötig, Virenschleuder und dann plötzlich Pflicht wurde, weil es angeblich „ein bisschen“ doch was nützt!

Die Empfehlung den Deutschen wegen Covit-19 Angst zu machen!

Dieses ehemalige Geheimdokument sehen viele Beobachter_innen als Basis für die politischen Maßnahmen der Bundes – und Landesregierungen zur Bekämpfung der Coranakrise.
„Die Bundesregierung muss eine umfassende Mobilisierungskampagne starten“ heißt es dort. Übersetzt heißt das: Eine rasche Massenbeeinflussung der Bevölkerung. Weg von „Naja betrifft ja nur die Alten“ hin zur ernsthaften Kontaktenthaltung „Social distancing“ :In einem Szenario wurde die Zahl: bis zu 1 Millionen Toten, nur in Deutschland,  genannt. Man muss wohl zu Recht sagen, es war eine Angstkampagne. Vielleicht weil die Regierung auch selber Angst hat, hatte, weil sie nicht weiß, wußte, was das Virus anrichten kann ,könnte.

Aber natürlich spürt mittlerweile auch fast jeder, dass die Wirtschaft, und zwar weltweit, vor einem Kollaps steht. Und je länger das dauert, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, die Weltwirtschaftskrise von 1929 zu toppen. Ich weise nur mal vorsichtig darauf hin, dass es einen Zusammenhang zwischen der Weltwirtschaftskrise 1929 und dem Aufstieg der faschistischen Bewegungen bis hin zum zweiten Weltkrieg einen nicht zu übersehenden Zusammenhang gab.

Gesundheit, Wirtschaft und Rechtsstaat gleichrangig schützen

Auch wenn es jetzt viele (noch?) nicht wahrhaben wollen. Wir müssen im schnellen Schritt für Schritt das öffentliche Leben und somit auch die Wirtschaft wieder hochfahren. Gar nicht so einfach, den Leuten jetzt zu sagen: Ihr habt Angst? JA, sollt ihr auch, aber wir müssen jetzt alle wieder an die Arbeit und als Belohnung wieder rein ins Vergnügen. Warum auch nicht. Denn auch Vergnügen ist ein Wirtschaftsfaktor (ca. 5% des BIP).

Diese Dame und fünf Herren hier haben jüngst m.E die richtige Diskussion dafür angestoßen:

Zitat: (…)Zugleich ist der Lockdown im Begriff, unser soziales, kulturelles und wirtschaftliches Leben zu ruinieren. Wir müssen Gesundheit, Wirtschaft und Rechtsstaat gleichermaßen schützen. So, wie wir es derzeit angehen, laufen wir Gefahr, alle drei Ziele zu verfehlen.(..) Quelle Spiegel-Online

Auch hier sehen die Autoren irgendwie die Maske als Tor zur Freiheit. Puhh!

Ich werde das Gefühl nicht los, den Menschen mit einem Symbol die Angst zu nehmen, die zuvor „mobilisiert“ wurde. Jetzt also wieder raus, um zu konsumieren, demnächst wieder in den Urlaub fahren, in ein Restaurant zu gehen usw. Die Maske soll dazu offensichtlich als subjektive Sicherheit dienen!

Masken müssen jetzt sein! Punkt!

Wer eine Maske trage, werde durch ein trügerisches Sicherheitsgefühl dazu verleitet, den „allein entscheidenden Mindestabstand“ zu vergessen, sagte Montgomery der „Rheinischen Post“ Auch könnten die Masken bei unsachgemäßem Gebrauch gefährlich werden, warnte der Vorsitzende des Weltärztebundes. Quelle Tagesschau.de

Da solch eine Aussage offensichtlich nicht mehr ins Bild passte, wurde Montgomery in diversen Talksendungen bezichtigt, nicht mehr auf dem Stand der aktuellen Wissenschaft zu sein.

„Masken waren erst unnötig, dann waren sie Virenschleudern, dann waren sie eine Höflichkeitsgeste, dann waren sie ein dringendes Gebot, und heute gibt es eine Maskenpflicht“, fasste Christian Lindner im Bundestag die Entwicklung zusammen. Genau wie Bettina Gaus, passiert es auch mir ihm nicht oft, mit dem Rechtsliberalen  Lindner (was diese Zusammenfassung betrifft)  einer Meinung zu sein.

Trotzdem! OK – von mir aus Maskenpflicht. Wenn das die Angst nimmt! Von mir aus. Ob das medizinisch sinnvoll ist oder nicht? Geschenkt.
Denn wie oben schon angedeutet: Je länger die Lockdowns andauern, je größer die ökonomischen Schäden für die ganzen Volkswirtschaften. Schäden, die m.E größer sein werden, als den Nutzen für den Gesundheitsschutz.  Mal ganz davon abgesehen, dass es ja richtig ist, das ein gutes Gesundheitssystem nur durch eine starke Volkswirtschaft finanziert werden kann.

Also dient die Maske wohl, um uns zu entängstigen, damit wir mit einem gesicherten Gefühl wieder auf die Straße gehen können. Das gute. Auch wenn sich später herausstellt, das neue Coronavirus nun doch kein fieses Killervirus ist, dann hilft die Maske auch gegen die vielen anderen Viren. Also so, so oder so. Widerspruch ist zwecklos! Bin gespannt, ob wir aus der Nummer wieder raus kommen.

Solidarität während und nach Corona

SEs ist absolut richtig, dass wir uns in der  mit den Risikogruppen solidarisieren, um sie zu schützen. Ich bin nur mal gespannt, ob die, die nun am lautesten Solidarität einfordern, am Ende genauso mit Denen solidarisch sind, die durch die Corona Maßnahmen ihren Job verlieren oder Selbständige Insolvenz anmelden müssen.  Zum Beispiel die Solidarität der Wohlhabenden dann Steuererhöhungen zu akzeptieren oder einfach nur Verzicht zugunsten der Krisenverlierer_Innen ?

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